Geschichte, Gegenwart, Zukunft
Das Grundstück
Das sonnige, 4500 qm große ehemalige Weingut an der Hebbelstraße 26 in
Dresden Cotta lag die letzten Jahre im wahrsten Sinne des Wortes in
einem Dornröschenschlaf: meterhohe Brombeersträucher erschwerten
jeglichen Zugang.
Vom ehemaligen Vierseithof waren beim Kauf nur noch Fragmente erhalten:
- Das sogenannte "Bauernhaus", welches längs zur Hebbelstraße
steht,
- das "Herrenhaus", welches quer dazu steht
- das Rundbogentor mit mehreren Sandsteintafeln aus
vergangenen Jahrhunderten
- die "Tonne", der alte, aus Plänersteinen gemauerte
Gewölbe-Weinkeller
- mehrere Natursteinmauern, Reste ehemaliger Schuppen und
Stallungen
Für eine ausführliche Dokumentation der Geschichte der Hofes haben wir
eine eigene Webseite eingerichtet
www.FaustsErben.de. Falls Sie noch Bild- oder
Archivmaterial über diesen Hof haben, würden wir uns sehr freuen, wenn
Sie mit uns in
treten.
Der Hof
Die frühesten Erwähnungen über das Grundstück finden sich im
Stadtarchiv aus dem Jahre 1763. Die Familie Müller bewirtschaftete das
zu dieser Zeit größte Gut in Cotta, zahlreiche Inschriften im Sandstein
der Ruinen zeugen von dieser Zeit. Aus dieser Zeit stammt auch der noch
erhaltene alte Weinkeller, ein Tonnengewölbe, gemauert aus
Plänersteinen. Ab 1884 übernahm die Familie Faust über viele
Generationen das Grundstück, baute viele Gebäude aus und schlug sich
mit der sächsischen Bürokratie herum. In dieser Zeit etablierte sich
die Bezeichnung "Faustsches Weingut", die Besitzer unterschrieben meist
mit "Faust's Erben".
Das Weingut wurde innerhalb der Familie immer weiter vererbt, bis es
nach der Wende von einem Bauträger infolge einer Zwangsversteigerung
übernommen wurde.
Das Auszugshaus
Das Bauernhaus ist wahrscheinlich das älteste Gebäude und
möglicherweise später mal das "Auszugshaus" gewesen, wo die Eltern
untergebracht wurden, wenn die Kinder das Haupthaus nutzen wollten. Das
Haus wurde bis nach der Wende bewohnt, heute ist der Dachstuhl leider
schon eingefallen.
Man findet hier noch eine eingelassene Sandsteinplatte mit folgender
Inschrift:
Ora et Labora
Nicht zu niedrich, nicht zu hoch
Frisch gebaut, gehofft auf Gott,
Unsre Zeit vergeht geschwind,
Nehmt sie an wie ihr sie fint
Ist sie bös, laßt sie vorüber,
Ist sie gut, so freut euch drüber
Das Rundbogentor
Das Bauernhaus wird durch das historische Rundbogentor mit dem
Herrenhaus verbunden. Dieses Tor ist im Augenblick noch das markanteste
Bauteil des ehemaligen Weingutes. Aus Natursteinen gemauert und mit
Sandsteinen eingefasst, enthält es ein großes doppelflügeliges Tor und
ein kleines Hoftor. Im Schlussstein des großen Tores ist noch als eine
Art Wappen ein Rebstock eingemeisselt, ein Zeichen für die Geschichte
dieses Hofes als Weingut.
In den Mauern am Rundbogentor waren mehrere Sandsteintafeln eingefasst.
Das Wohnstallhaus
Das sogenannte Herrenhaus hatte einen sehr schönen, charakteristische
Fachwerkgiebel zur Straße hin, der leider komplett eingestürzt ist. Auf
alten Zeichnungen und Fotos sieht man neben dem imposanten Fachwerk
auch schöne Fledermausgauben. Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte
hinter sich, diente als Gefangenenlager, Wohnstallhaus und Bürogebäude.
Im Ergeschoss finden sich gemauerte Rundbögen, Reste alter Gewölbe.
Schuppen, Scheune, Tonne
Im Hinteren Teil des Hofes stehen nur noch einzelne Mauern. Hier waren
einmal die Pferde untergebracht, in neuerer Zeit dienten diese Gebäude
als Schweineställe. Daran angrenzend findet sich die sogenannte
"Tonne", ein ebenerdiger Gewölbekeller aus Natursteinen. Mit großer
Wahrscheinlichkeit der Weinkeller des Gehöftes.
Auf dem Gewölbekeller haben meterdickes Erdreich, Schutt und
Baumwurzeln die Decke stellenweise zum
Einsturz gebracht.
Am Eingang ist auf dem Türsturz
MM 17.63 I.F.K
in den Sandstein gemeisselt, was eventuell auf den ersten Besitzer
Michael
Müller und das Jahr 1763 hinweisen könnte.
Ideen
Geplant sind die Sanierung
bzw. Wiederaufbau der noch vorhandenen beiden originalen Gebäuden nach
ökologisch-modernen Gesichtspunkten, sowie die Errichtung dreier
Neubauten.
Die Neubauten richten sich nach alten Gebäudemauern aus, so dass wieder
das Ensemble eines Vierseithofes entsteht. Dazu werden die alten Mauern
teilweise erhalten, und an die modernen Neubauten angefügt. Damit der
Hof nicht zu eng wirkt, sind die neuen Gebäude ein- und zweistöckig
geplant.
Dadurch entsteht einen spannende Symbiose von historischen
Natursteinhäusern bis hin zum modernen Passivhaus in
Holzständerbauweise.
Der Innenhof bleibt autofrei, der alte Nussbaum in der Mitte wird
erhalten. Bänke und ein Spielplatz werden hier zum Verweilen einladen.
Der hintere Teil des Grundstückes mit über 1500 qm und alten Bäumen
steht für alle Besitzer für Spiel, Freizeit und Erholung zur Verfügung.
Die Ideen reichen hier von Grill- und Lagerfeuerplatz für gemeinsame
Feiern, Baumhäusern für die Kinder, kleine Kräutergärtchen, und, und,
und
Die Tonne wird eventuell als Hobby- oder Gemeinschaftsraum ausgebaut,
für Feste,
Besprechungen, public viewing. Historische Dokumente oder Exponate
sollen die Geschichte des Hofes zeigen.
Vielleicht wird es auch mal Hoffeste geben im Rahmen von
Stadtteilfesten, oder Weinverkostungen? Wer weiss, schauen sie doch mal
in den
Blogs nach oder
Sie uns...